Als sinnvolle Freizeitalternative zu Spielkonsolen und Smartphone startete der Kinder- und Jugendverband „Katholische junge Gemeinde im Erzbistum Köln e.V.“ in den Herbstferien 2010 erstmals die Kinderstadt in Hilden. Aufbauend auf der Grundidee von Mini-München, die 1979 die erste Kinderstadt durchgeführt haben, haben wir unser eigenes Konzept entwickelt. Auf der Homepage von Mini-München erfahrt ihr mehr über die Gründungs-Kinderstadt und findet viele weitere Links zu anderen Kinderstädten!

Hinter der KjG-Kinderstadt steckt ein durchdachtes pädagogisches Bildungskonzept. Kinder können spielerisch selbst erfahren, wie eine Gesellschaft funktioniert.
Die KjG-Kinderstadt ermöglicht Kindern, Politik und Demokratie direkt zu erleben. Schwierige Begriffe wie Steuern oder Partizipation werden vermittelt und erfahrbar gemacht. Mit diesen Erfahrungen können die Kinder eigene Werte und Visionen einer gerechten Gesellschaft entwickeln und ausprobieren.


Wir bieten den Kindern die Möglichkeit, sich kindlich zu entfalten und gleichzeitig wie Erwachsene ernstgenommen zu werden. Das Ausüben von Berufen gibt den jungen Bewohner*innen das Gefühl, Verantwortung zu tragen und wichtig zu sein. Dadurch gewinnen die Kinder an Selbstbewusstsein und erkennen eigene Stärken und Talente. Darüber hinaus lernen Kinder, wie es ist, in einer Gesellschaft eine tragende Rolle einzunehmen.

Wie funktioniert die Kinderstadt?

Die Kinderstadt funktioniert wie eine richtige Stadt – nur, dass sie komplett aus Kindern besteht. Bei der sechstägigen Ferienaktion können rund 200 Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren teilnehmen – dabei werden sie von rund 100 Helfenden aus der KjG betreut. Es ist vollkommen egal, welche Religion oder Herkunft die Kinder haben oder ob sie Mitglied bei der KjG sind.


Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Betrieben, bei denen die Kinder selbst entscheiden, wo und wie lange sie arbeiten möchten – damit entscheiden sie auch, wieviel Geld sie verdienen. Nachdem die Kinder die Betriebe erkundet haben, können sie in ihrer Freizeit selbst entscheiden, was sie mit dem verdienten Geld machen möchten. Vielleicht ins Edel-Restaurant gehen oder ein Kettcar mieten? Die Kinder bestimmen selbst, wie der Alltag in ihrer Stadt ablaufen soll. Natürlich müssen auch Steuern gezahlt und über wichtige Themen abgestimmt werden – zum Beispiel wer Bürgermeister*in der Kinderstadt wird. Genau wie in einer richtigen Stadt.

Durch die vielen verschiedenen Berufe, welche die Kinder ausüben, lernen sie ganz praktisch neue Fähigkeiten, etwa Schreinern oder Nähen, aber auch den Zusammenhang von Arbeit und Lohn. Sie begreifen, wie wichtig und hilfreich es ist, mit anderen zusammenzuarbeiten. Aussehen, sozialer Hintergrund, Sprache und selbst körperliche und geistige Behinderungen spielen keine Rolle. Das Ausüben einer beruflichen Tätigkeit im spielerischen Rahmen der Kinderstadt gibt jungen Menschen das Gefühl, Verantwortung zu tragen und wichtig zu sein.


Einblicke in die Kinderstadt – hier ansehen:

Das Kinderstadt-Lied – jetzt reinhören:

Der Patron der KjG

„Nie hätte ich daran gedacht, einer Sache zuzustimmen, die gegen mein Gewissen wäre!“

– Thomas Morus

Biographie

Thomas Morus wurde am 6. Februar 1478 in London geboren. Er machte sich schon in jungen Jahren einen Namen als Anwalt, Politiker, Gelehrter und Schriftsteller. Mit 25 Jahren war er bereits Mitglied des englischen Unterhauses.

Als überzeugter Christ hatte Thomas Morus lange überlegt, ob er Mönch oder Jurist werden sollte. Letztlich entschied er sich für eine weltliche Laufbahn als Jurist. Dies hinderte ihn jedoch in keinerlei Weise daran, sich mit theologischen Fragen zu beschäftigen und in der Kirche Verantwortung zu übernehmen.

Gleichberechtigte Ausbildung seiner Kinder

Während im Mittelalter der Glaube an die Vorbestimmtheit des Menschen durch sein unentrinnbares Schicksal vorherrschte, glaubte der Humanist Morus an die Vernunft und Handlungsfreiheit, die jedem Menschen von Gott gegeben ist. In diesem Bewusstsein erzog und lehrte Thomas Morus seinen Sohn und seine drei Töchter. Dass seine Töchter die gleiche akademische Ausbildung bekommen konnten wie sein Sohn, war Morus sehr wichtig. Damit war er seiner Zeit weit voraus, denn Mädchen konnten damals nicht einmal die Schule besuchen.

Morus steht zu seiner (christlichen) Überzeugung

Unter König Heinrich VIII. – bekannt wegen seiner zahlreichen Ehefrauen – war Thomas Morus ein angesehener Politiker. Als sich der Papst weigerte, die erste Ehe Heinrichs aufzulösen, wollte sich der König von der römisch-katholischen Kirche trennen und selbst Oberhaupt der englischen Kirche werden. Heinrich brauchte einen klugen Politiker, um sein Vorhaben dem Volk schmackhaft zu machen, doch Morus ließ sich dafür nicht gewinnen, sondern stand fest zur Einheit der Kirche. Den Eid, den Heinrich die Bischöfe und seine Beamten schwören ließ, verweigerte Thomas Morus. Auch als er daraufhin in den Londoner Tower eingesperrt wurde, blieb er seinem Glauben und seinem Gewissen treu. Am 6. Juli 1535 wurde Thomas Morus enthauptet.

Seinen Humor, für den Thomas Morus bekannt war, hat er sich bis zuletzt bewahrt. Eine Anekdote erzählt, dass er den Henker bei seiner Hinrichtung gebeten habe, beim Zuschlagen mit dem Beil auf seinen Bart zu achten, da dieser keinen Hochverrat begangen habe.

Utopia – das Hauptwerk des Thomas Morus

Als Schriftsteller wurde Thomas Morus mit seinem lateinisch verfassten Werk „Utopia“ berühmt. Es erschien 1516. Das Buch beschreibt die Lage der Insel Utopia und ihre wesentlichen Einrichtungen. Hinter dem Lob des utopischen Staates verbirgt sich beißende Kritik an den bestehenden Staaten seiner Zeit.

„Utopia“ ist…

… der Inselstaat im Nirgendwo, in dem die Menschen in Gleichheit, Einheit und Frieden zusammenleben.

… die Kritik an Staats- und Wirtschaftsformen der damaligen Zeit, die heute noch aktuell ist.

… der Traum von Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung.

Thomas Morus – auch heute noch topaktuell

Nicht nur die Inhalte, für die Thomas Morus steht, sind für die KjG immer noch von Bedeutung. Vor allem auch seine Art und Weise und die Haltung, mit der er für seine Überzeugungen eingestanden ist und – im wahrsten Sinne des Wortes – den Kopf hingehalten hat, können für uns und unser Engagement vorbildlich sein:

  • kritisch mitdenken
  • verantwortlich handeln
  • auf das Gewissen hören
  • den Visionen trauen
  • den Humor nicht verlieren

Thomas Morus macht deutlich, dass „nur Mitlaufen“ und „langes Diskutieren“ – ohne die Bereitschaft zur Entscheidung und zum Handeln – keine Aussicht auf Erfolg haben. In vielfacher Hinsicht sind wir als junge Christ*innen aufgerufen Entscheidungen zu treffen. Beispielsweise müssen wir entscheiden, wie wir unseren Glauben und unser Leben zeitgemäß gestalten. Das Leben des Christen Thomas Morus kann uns dabei eine Orientierung sein.

Überall, wo KjG sich regt und bewegt, taucht er auf: der Seelenbohrer. Aber seit wann gibt es ihn und wofür steht er überhaupt?

Man sieht ihn in Gruppenräumen, an Info-Ständen, auf Kursen und im Ferienlager. Es gibt kaum eine KjG-Gruppe, die ihn nicht auf T-Shirts, Tassen oder Handtücher druckt. Von daher ist der Seelenbohrer ein echter Dauerbrenner!

Entworfen wurde unser KjG-Logo von Alfred Klever bereits 1967/68 für das Deutschlandtreffen der Katholischen Jungmännergemeinschaft und der Katholischen Frauenjugendgemeinschaft. Seit 1970, dem Jahr, in dem sich diese beiden Verbände zusammenschlossen, steht der Seelenbohrer für die KjG – die Katholische junge Gemeinde.

Ein Seelenbohrer – zahlreiche Interpretationen

Der Seelenbohrer wird 1968 beim Deutschlandtreffen der zwei Verbände so erklärt:
Der Punkt in der Mitte bedeutet: Christus, die Frohe Botschaft, das Leben. Der Balken, der sich um den Punkt bewegt, symbolisiert die Menschen, die aus ihrem Glauben heraus versuchen, sich den Problemen zu stellen und Antwort zu geben. Der Pfeil deutet Dynamik an. Sich auf den Boden der Botschaft Christi zu stellen, heißt zugleich, vorwärts gehen und Ziele verfolgen.

Doch die „eine richtige“ Bedeutung für den Seelenbohrer gibt es nicht. So bleibt es jedem*r selbst überlassen, sich seine*ihre Gedanken dazu zu machen. Hier noch ein paar Kostproben:

„Die KjG ist wie ihr Seelenbohrer, von außen kantig und eckig, um Gesellschaft und Kirche anzustoßen; nach innen rund in ihrem Glauben an Gott, mit ihren Vorstellungen von einer gerechten Welt und mit ihrem Ziel, diese Vorstellungen zu verwirklichen.“

„Ein Pfeil von außen kommend kreist um ein Zentrum und stößt dann weiter nach außen. Das bedeutet: Ein Mensch nimmt Impulse von außen auf, er be- und verarbeitet sie und sendet sie dann wieder nach außen, z.B. indem er darauf reagiert.“

Manchmal, so behaupten jedenfalls böse Zungen, soll allerdings auch die scherzhafte Auslegung des Emblems zutreffen: Immer um den heißen Brei herumreden und wenn es dann darauf ankommt, haarscharf an der Sache vorbeizielen.

Neues Design für den Seelenbohrer

Im Jahr 2012 wurde der Seelenbohrer im Rahmen des Corporate Design-Prozesses der Bundesebene einer Verjüngungskur unterzogen. Für das neue CD wurde seine Form vereinfacht und dynamisiert. Er wurde aus seinem Rahmen befreit und kann nun auch allein an prominenter Stelle stehen.
Inwiefern sich der Seelenbohrer im Laufe der Zeit gewandelt hat, könnt ihr gut an den untenstehenden historischen Abbildungen erkennen.

Seelenbohrer von 1967 bis 2014
Geschichte des Seelenbohrers

„Die Katholische junge Gemeinde (KjG) ist ein Kinder- und Jugendverband, in dem junge Menschen bei gemeinsamen Aktivitäten christliche Werte leben, lernen sich eine eigene Meinung zu bilden sowie soziale und politische Verantwortung zu übernehmen.

Wir geben Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Raum, einander zu begegnen, Spaß zu haben, sich weiter zu entwickeln und eigene Zugänge zum Glauben zu finden.

In unserem Verband machen wir uns stark für Demokratie, Solidarität und Gerechtigkeit, auch in Kirche und Gesellschaft.“

mission statement der KjG

Von der Bundeskonferenz 2012 beschlossen, beschreibt das Statement kurz und prägnant das Selbstverständnis und die Aufgaben der KjG. Innerverbandlich dient es dazu, sich auf die wichtigsten Inhalte und Grundlagen zu verständigen. So kann eine (noch bessere) Identifikation mit der KjG und ein gemeinsames Verständnis geschaffen werden.

Nach außen gerichtet, etwa an die Öffentlichkeit oder auch an potentielle Mitglieder, gibt das Mission Statement wieder, wofür die KjG steht und was man von ihr erwarten kann. Das Mission Statement ersetzt weder die Grundlagen und Ziele noch die Satzung, sondern konkretisiert sie und soll vielmehr zur Verwirklichung der Grundlagen und Ziele beitragen.

Der KjG-Bundesverband setzt sich aus den 24 Diözesanverbänden der KjG in Deutschland zusammen. Der KjG Bundesverband…

  • vertritt die Interessen der KjGler*innen in Politik, Kirche und Gesellschaft sowie den Netzwerken der KjG, z.B. dem BDKJ oder der FIMCAP.
  • bearbeitet die vielfältigen inhaltlichen Themen der KjG, z.B. Partizipation & Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, Glaube & Spiritualität oder Geschlechtergerechtigkeit & -vielfalt.
  • veranstaltet bundesweite Großveranstaltungen, wie z.B. „DenkMal!“ oder „LautStark!“, an denen viele KjGler*innen deutschlandweit teilnehmen.
  • bietet verschiedene Fortbildungsformate an, wie z.B. Fachtage zu bestimmten Themen oder Schulungen für neue Mitglieder in Diözesanleitungen oder -ausschüssen.
  • stellt viele Serviceangebote für Diözesanverbände und KjG-Gruppen zur Verfügung, z.B. das Corporate Design der KjG oder Materialien zur Mitgliedergewinnung
  • … und vieles mehr!

Alle (aktuellen) Infos zu unserem Bundesverband sind unter www.kjg.de zu finden.

Die Bundeskonferenz (kurz: Buko) der KjG findet einmal im Jahr statt. Auf ihr kommen KjGler*innen aus allen Diözesanverbänden zusammen. Die Buko diskutiert und entscheidet über Ziele, Positionen und Aktionen des KjG-Bundesverbandes und beschließt die Arbeit für das kommende Jahr. Auf der Buko gibt die Bundesleitung Rechenschaft über ihre geleistete Arbeit. KjGler*innen stellen sich hier zur Wahl, um sich in die Gremien des Bundesverbandes wählen zu lassen, Verantwortung für den Verband zu übernehmen und ihn inhaltlich zu gestalten. Auf der Buko meldet sich die KjG zu politischen, kirchlichen und gesellschaftlichen Themen zu Wort. Die Beschlüsse der vergangenen Bundeskonferenzen sind hier zu finden.

Allgemeine Anfragen:

KjG Diözesanverband Köln
Steinfelder Gasse 20-22
50670 Köln

Fon: 0221.1642.6432
Fax: 0221.1642.6841
Mail: kinderstadt@kjg-koeln.de


Tina Düster

Projektleitung

Mail: christina.duester@kjg-koeln.de

Telefon: 0221.1642.6698


Flo Schneider

Projektleitung

Mail: flo.schneider@kjg-koeln.de

Telefon: 0221.1642.6561


Caro Boot

Projektleitung

Mail: carolin.boot@kjg-koeln.de

Telefon: 0221.1642.6832


Katrin Maiwald

Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Zuständig für Presseanfragen

Mail: katrin.maiwald@kjg-koeln.de

Telefon: 0221.1642.6695

KjG vor Ort